Mitteilungen, AirDrop, Audio-Wechsel: Was Apple laut EU in iOS jetzt öffnen muss
Posted by akkusmir.de
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20 Dec 2024 08:35:45 am.
Apple-Komfortfunktionen – hier bei AirPods – sollen künftig auch Dritthersteller nutzen dürfen.
Paukenschlag kurz vor Weihnachten: Die EU-Kommission hat einen weitreichenden Entwurf an Interoperabilitätsvorgaben für iOS und iPadOS veröffentlicht. Dieser erläutert im Detail, welche grundlegenden Funktionen der Betriebssysteme Apple nicht länger auf eigene "verbundene Geräte" wie Apple Watches und AirPods beschränken darf. Ziel ist, dass andere Hersteller von Smartwatches, Kopfhörern und VR-Headsets ähnliche Funktionen im Zusammenspiel mit iPhones anbieten können, die bislang Apples hauseigenen Geräten vorbehalten sind.
Mitteilungen, Datenübertragen, Setup und mehr
Konkret geht es dabei um die wichtigen Bereiche Interaktivität, Datenübertragung und Geräteeinrichtung, bei denen Apples Accessoires meist mit besonderem Komfort glänzen. DemEntwurf der EU-Kommissionzufolge muss Apple dafür sorgen, dass etwa andere Smartwatches Mitteilungen in vollem Umfang erhalten und diese sich – wie von der Apple Watch gewohnt – auch direkt beantworten lassen. iPhone-Apps der Hersteller sollen zudem erweiterte Rechte für Hintergrundaktivitäten erhalten, um etwa Daten zu laden und auf die Smartwatch zu bringen – auch hier gibt es aktuell Einschränkungen im Zusammenspiel mit den Uhren anderer Hersteller. Auch einen schnellen Audio-Wechsel zwischen Geräten wie in die AirPods bieten, soll künftig anderen Kopfhörer-Herstellern offenstehen.
Zur besseren Datenübertragung muss Apple zudem für Interoperabilität bei den Diensten AirDrop, AirPlay, WLAN-Direktverbindungen, Media-Casting und der Erkennung von Geräten in direkter Nähe des iPhones sorgen. Auch das Pairing von AirPods soll Dritten offenstehen. Funktionen wie die komfortable Übertragung von WLAN-Passwörtern an eigene verbundene Geräte darf Apple zudem nicht mehr für die eigene Hardware reservieren. In Hinblick auf NFC fordert die EU-Kommission ebenfalls eine weitere Öffnung.
All dies muss Apple über "gut dokumentierte Frameworks und Schnittstellen" für Dritthersteller öffnen – und das unentgeltlich, schreibt die EU-Kommission. Apple ist zudem klar untersagt, das etwa technisch oder vertraglich einzuschränken und Nutzer etwa durch überzogene Warnmeldungen abzuschrecken.
Die Kommission hat Unternehmen und Nutzer jetzt zu Feedback zu den geplanten Maßnahmen aufgerufen, die durch das neue EU-Digitalgesetz Digital Markets Act (DMA) vorgeschrieben sind. Die konkreten Bestimmungen könnten sich noch ändern, bis sie voraussichtlich im Frühjahr 2025 zur Vorschrift für Apple werden. Im Frühjahr musste Apple iOS bereits für alternative App-Läden öffnen, inzwischen auch iPadOS.Ab iOS 18.2 gibt es eine zentrale Einstellung für Standard-Apps. Erstmals dürfen außerdemandere Wallets auf die NFC-Schnittstelle des iPhones zugreifen.Browser mit eigener Engine sind inzwischen ebenfalls zugelassen, noch bietet aber kein Hersteller das an.
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Apple warnt – mit Seitenhieb gegen Meta
Der iPhone-Hersteller sieht sich unfair behandelt: Apple sei das einzige Unternehmen, das "seine Innovationen mit Konkurrenten teilen muss", heißt es in einer Stellungnahme. Wie bei vorausgehenden durch die EU erzwungenen Öffnungen seiner Plattform warnt der Konzern vor möglichen Datenschutzverletzungen: Ohne die richtigen Schutzmechanismen würde eine Freigabe der Schnittstellen auch "bösartigen Akteuren" ermöglichen, persönliche Nutzerdaten zu stehlen.
Der Konkurrent Meta habe bereits 15 Interoperabilitätsanfragen gestellt und wünsche tiefgreifenden Zugriff auf iOS, so Apple. Dies könnte Apps wie WhatsApp und Instagram erweiterten Einblick und Tracking-Möglichkeiten geben. Ein Meta-Sprecher wies die Vorwürfegegenüber Reuters zurück: "Was Apple tatsächlich meint ist, dass sie nicht an Interoperabilität glauben".
Tags: Apple
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